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Leben 2.0: Sechs unternehmerische Gedanken 6 Wochen nach meiner Entlassung vom Spital

05. Juni 2017

Im April 2017 hat mich eine ungeklärte Infektion mit einem ARDS auf der Lunge fast getötet. Ich wurde 10 Tage auf der Intensivstation im Universitätsspital Zürich beatmet. Solche Ereignisse geben einen besonderen Blick auf das, was wirklich wichtig ist im Leben.

1. Comeback der Gesundheit

Anfangs war jeder Spaziergang anstrengend, heute kann ich bereits wieder leichte biketouren absolvieren. Gesundheit ist das Wichtigste … mit fast 40 war das ein wakeup call: Schlaf, sinnvolle Ernährung, viel Sport und mässig Alkohol sind der Schlüssel. Ich muss und will noch 30 Jahre wirken.

2. Die Sinnfrage…

habe ich schnell beantwortet. Ich lebe und liebe was ich tue. Es sind meine Ideen und Visionen die ich verwirkliche. Die Bereitschaft weiter zu pushen, zu erfinden, Konventionen zu brechen und da weiter zu machen wo ich stehe, ist noch stärker. Wie sehr ich als sinnentleerter Söldner einer grossen Firma nicht mehr Leben könnte ist mir wieder bewusst geworden. Mein Sparkonto ist irrelevant, ich habe alles was ich will und brauche und mehr als ein Kotelett pro Tag kann ich eh nicht essen.

3. Elimination von Stress

Die Tage weniger voll zu planen, bewusste Pausen einzulegen, etc …daran arbeite ich noch. Am Rhythmus max 4 Tage zu arbeiten und das Weekend konsequent fuer mich zu haben bleibt.

Update 2022: Naja.... wobei Mittwoch- und Freitagnachmittage nachwievor frei gehalten werden.

4. Arbeitstechnik

Neu ist: Ich lese meine Emails nur noch 1x am Tag max 2 Std. …eine unglaubliche Erleichterung! / Geblieben sind: Emails nur einmal angreifen (beantworten, löschen oder einen Redbooth Task anlegen), so vieles wie möglich delegieren und klare Entscheide treffen. (Ja oder Nein)

5. #Teamistalles

Die good news: Alles hat ohne mich funktioniert. Wie wichtig der/die einzelne Mitarbeiter/in ist, wie wichtig das Kollektiv, wie sehr Misstrauen und Egos keinen Platz haben… alles Dinge die wir schon leben. Der Drang überall Profis zu haben, die im Orchester spielen ist ungebrochen.  Die Befriedigung Arbeitsplätze mit Sinn und Wertschätzung zu schaffen ist gewaltig und macht mich glücklich. Diese Parameter implizieren, dass das Wachstum resp. Skaleneffekte immer beschränkt sein werden in meinem Leben. Aber wie schon gesagt, Geld ist unwichtig – ich habe alles für ein glückliches Leben.

6. Je fast 2000 Follower auf Twitter, Facebook, Instagram und 5000 LinkedIn Kontakte bedeuten nichts

Ich habe mich sehr gefreut über die vielen Kommentare, likes und Ermutigungen. Es hat mir Kraft gegeben.

…Doch Social Media bedeutet Reichweite und vielleicht Anerkennung, es bietet Chancen und Dialogfläche …aber am Schluss sind es eine handvoll Menschen die ins Spital kommen, die eine Karte senden oder in der Reha helfen. 

…und natürlich mein Sohn der immer Prio 1 hatte und haben wird in meinem Leben. Ich bin so froh dass ich mit ihm so oft wie möglich zusammen war und seit 10 Jahren Teilzeit arbeite.